The Nizkor Project: Remembering the Holocaust (Shoah)

Shofar FTP Archive File: camps/jasenovac/references


Jasenovak, Jasenovac
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From Nizkor's Holocaust Research Mailing List:

(One)

Jasenovac was a concentration camp run by
the Croatian Ustasha regime under Pavelic - a fascist satellite
statelet installed by Nazi-Germany. Most victims were Serbs and 
Jews apparently.

Informations about it are difficult to gauge because there 
was a lot of propaganda about the Croats' treatment of 
the Serbs in WWII during the recent Yugosloavian civil war -

But in the list of books which appeared during or after this 
Yugoslavian war, there should be some which describe the 
historical roots of the conflict - this would be a good 
direction to search for better information.

(Two)

A reference was found in:

	Wolfgang Benz (Hrsg.)
	Dimensionen des Voelkermordes
	dtv 4690

I'm afraid it's in German, and I don't have the time right now to
translate it.

BTW Jasenovac is mentioned in Hilberg, Destruction, too, which I didn't
check.

Here's what I've taken from Benz, Dimensionen:

[page 322]

Das erste Konzentrationslager war bereits Ende April 1941,
kurz nach der Machtergreifung der Usta=9Ae, in Drnje unweit
Koprivnica in den R=E4umen der Fabrik "Danica" eingerichtet
worden.  Mitte Mai befanden sich dort etwa 3000 Internierte,
deren Zahl sich bis zur zweiten Julih=E4lfte (kurz vor
Aufl=F6sung des Lagers) verdreifachte.[68] Soweit die
Lagerinsassen (neben Serben und Kroaten auch Juden) nicht an
Ort und Stelle "beseitigt" wurden, kamen sie bei Auflassung
des Lagers nach Jadovno ins Velebitgebirge (vor allem Serben
und Juden) oder in die Konzentrationslager Jasenovac und
Stara Gradi=9Aka.[69] Jadovno sowie Siano und Metajna auf der
Adriainsel Pag geh=F6rten ebenfalls zu den ersten Lagern im
USK.  Da sie relativ klein waren, konnten sie nur eine
begrenzte Zahl von Menschen aufnehmen.  Die Usta=9Ae l=F6sten
das Problem derart, da=DF sie bei Ankunft neuer Transporte die
fr=FCher Inhaftierten umbrachten und bei Pag ins Meer oder bei
Jadovno in die Gebirgsschluchten warfen.  Alle drei Lager
wurden Mitte August 1941 aufgel=F6st. =DCber die Zahl der dort
ermordeten Personen lassen sich mangels Unterlagen keine
genauen Angaben machen.  Nach Ermittlungen der
jugoslawischen Kommission zur Feststellung der
Kriegsverbrechen seien allein in Jadovno mehrere hundert
Juden den Exzessen der Usta=9Ae zum Opfer gefallen.[70] In der
=46olgezeit entstand noch eine Reihe weiterer Lager
(Djakovo, Loborgrad u.a.) sowie das ausschlie=DFlich f=FCr Juden
bestimmte Ghetto in Tenje bei Osijek.[71] Zwar sind auch an
diesen Orten viele H=E4ftlinge eines qualvollen Todes
gestorben, aber die eigentlichen Massenvernichtungslager des
USK befanden sich in Jasenovac und Umgebung (nahe der
Einm=FCndung der Una in die Save) sowie in Stara Gradi=9Aka.[73]

Das Lager Jasenovac III, die "Ziegelei", war in vier
Abteilungen untergliedert, von denen Abteilung III B f=FCr
Juden vorgesehen war.  Erschie=DFen, Aushungern und Zu-Tode-
Pr=FCgeln waren die =FCblichen Vernichtungsmethoden.  Die
katastrophalen hygienischen Zust=E4nde im Lager und die
dadurch hervorgerufenen Krankheiten (Typhus, Dysenterie
u.a.) forderten ihrerseits einen hohen Tribut. 
Dar=FCberhinaus besa=DF die Lagerverwaltung zeitweilig ein
Krematorium, in dem sie eine nicht mehr feststellbare Zahl
von Menschen beseitigen lie=DF.  Da keine vollst=E4ndigen und
zuverl=E4ssigen Unterlagen =FCber die Vorg=E4nge in Jasenovac
erhalten blieben und niemand die Opfer z=E4hlte, kann das
Ausma=DF der Vernichtung nur gesch=E4tzt werden.  Die
jugoslawische Kommission zur Feststellung der
Kriegsverbrechen ging von insgesamt einer halben Million bis
zu 600 000 Toten aus, darunter 20 000 Juden aus Kroatien und
Bosnien.[74]


[page 323]

Insgesamt seien in den Lagern des USK zwischen 25000 und 26000
Juden ums Leben gekommen.[75] Diese Angaben sind nicht mehr
nachzupr=FCfen (m=F6glicherweise sind sie etwas =FCberh=F6ht). 
Erstellt man eine Abschlu=DFbilanz der von der Kommission f=FCr
ganz Jugoslawien errechneten Kriegsopfer (1,7 Millionen)
und vergleicht sie mit den demographischen
Wahrscheinlichkeitsrechnungen[76], so sind an der H=F6he der
zitierten Gesamtzahl f=FCr Jasenovac erhebliche Zweifel
m=F6glich.[77] Dies bedeutet jedoch nicht (oder zumindest nicht
zwangsl=E4ufig), da=DF auch die Sch=E4tzung der j=FCdischen Opfer zu
hoch sein mu=DF.  Fest steht jedenfalls, da=DF der Gro=DFteil der
kroatischen und bosnischen Juden  im Lande selbst "zu Tode
geschunden" wurde[78] und da=DF dabei dem Konzentrationslager
Jasenovac eine zentrale Bedeutung zukam.

_________

[68] Zlocini, S. 58 f.;  vgl. auch Franjo Horvatic,
    Koncentracioni logor "Danica", in: Sjeverozapadna
    Hrvatska u NOB-u i socijalistickoj revoluciji.
    Zbornik, Varazdin 1976, S. 869 ff.
[69] Zlocini, S. 58f.
[70] Ebenda, S. 59 und 124ff.
[71] Zu den Lagern vgl. ebenda, S. 74ff. Im Ghetto Tenje
    lebten Mitte 1942 ca. 3000 Juden aus Osijek und Umgebung.
    Im Zusammenhang mit der "Aussiedlung" kroatischer Juden
    in die "deutschen Ostgebiete" wurde das Lager im August
    1942 ger=E4umt. Ebenda, S. 79 f.
[72] Ebenda, S. 74ff. und passim.
[73] Ebenda, S. 85ff.; vgl. ferner Sime Balen, Pavelic,
    Zagreb 1952, S. 83ff.; Milan Basta, Agonija i slom NDH,
    Beograd 1971, S. 98ff.; M. Riffer, Grad mrtvih. Jasenovac
    1943, Zagreb 1964 u.a.
[74] Zlocini, S. 106f. Radovan Trivuncic, Jasenovac i
    jasenovacki logori, Jasenovac 1974, S. 16 sch=E4tzt
    die Gesamtzahl der Opfer in Jasenovac auf 700 000
    Menschen.  Bei Vladimir Dedijer, Jasenovac - das
    jugoslawische Auschwitz und der Vatikan, Freiburg
    1988, S. 183 werden die j=FCdischen Opfer auf 29000
    Personen beziffert.
[75] Zlocini, S. 73.
[76] Auf Einzelheiten kann an dieser Stelle nicht eingegangen
    werden. Zur Orientierung vgl. Gunther Ipsen, Wachstum und
    Gliederung der Bev=F6lkerung Jugoslawiens, in: Wemer Markert
    (Hrsg.), Osteuropa-Handbuch: Jugoslawien, K=F6ln 1954, S. 37ff.
    und Sundhaussen, Wirtschaftsgeschichte, S. 256ff.
[77] Ipsen, Wachstum, S. 39 beziffert die Verluste der
    jugoslawischen V=F6lker im 2. Weltkrieg auf insgesamt rd.
    eine Million an Toten, Fl=FCchtlingen und Ungeborenen. 
    Unterstellt man die ann=E4hernde Richtigkeit dieser
    Sch=E4tzung, so sind die in der jugoslawischen Literatur
    angegebenen Zahlen =FCber die Opfer in Jasenovac (bis zu
    700 000 Menschen) mit Sicherheit viel zu hoch.
[78] Vgl. den Bericht des jewish Agency-Vertreters in Genf
    (R. Lichtheim) vom 11.2.1942 an den Sekret=E4r der
    Notgemeinschaften Zionistischer Organisationen in
    New York, zit. nach Gilbert Auschwitz, S. 34.


[...]

[page 326]

Eine mit der kroatischen Hauptdirektion f=FCr =F6ffentliche Ordnung
und Sicherheit am 19. Januar 1943 erzielte Vereinbarung sah u.a.
vor:

1.  Durchf=FChrung einer Sofortaktion zur rastlosen "S=E4uberung"
    von vollj=FCdischen Elementen ohne R=FCcksicht auf Alter,
    Geschlecht oder Konfessionszugeh=F6rigkeit (ausgenommen
    "Ehrenar-ier"[106], Mischlinge und Halbjuden).
2.  Die in kroatischen Internierungslagern Jasenovac, Stara
    Gradi=9Aka u.a.) nicht als Arbeitskr=E4fte eingesetzten Juden
    werden zur Aussiedlung nach Deutschland freigegeben.
3.  Illegal in Kroatien lebende Juden, die durch den
    Polizeiattach=E9 benannt werden, sollen verhaftet und nach
    Jasenovac verbracht werden.
4.  S=E4mtliche f=FCr die "Aussiedlung" vorgesehenen Juden werden
    im Lager Stara Gradi=9Aka konzentriert und listenm=E4=DFig
    erfa=DFt.
5.  Hauptsturmf=FChrer Abromeit =FCbernimmt die volle Verantwortung
    f=FCr den Abtransport der Juden.  Der Transportzug wird von
    der Deutschen Reichsbahn zur Verf=FCgung gestellt.[107]
   
   
_______

[106] Vgl.  Anm. 63.
[107] Schreiben Heims vom 27.1.1943 an die Hauptdirektion
    f=FCr =F6ffentliche Ordnung und Sicherheit (Eichmannproze=DF,
    Dok. 1081).



=46ootnote 106 refers to footnote #63 which reads:

[63] Staatsf=FChrer Pavelic behielt sich jedoch das Recht vor,
    Juden, die sich um die kroatische Nation "verdient"
    gemacht hatten, zu "Ehrenariern" zu erkl=E4ren, vgl. Anm 62.

=46ootnote #62 reads:

[62] Zbornik zakona i naredaba Nezavisne Drzave Hrvatske, Bd 1,
    Zagreb 1941, Nr. 76, S. 42f. Dem Gesetz lag die im "Dritten
    Reich" geltende Judendefinition zugrunde, vgl. die
    Gegen


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