Date: Thu, 22 Feb 1996 01:58:18 +0100 From: uroessl1Message-Id: <9602220058.AA26594@gwdu08.gwdg.de> Subject: sonderdruck-15 Die Entwicklung der Gaswagen beim Mord an den Juden 417 geschult wurden [112], geschickt worden. Gaswagenfahrer sagten aus, auf Befehl des Einsatzleiters der Gruppe II D 3 a Fahrzeuge in Berlin abgeholt und zum Einsatzort gebracht zu haben [113]. Folglich war das Amt II D 3 a nicht nur f|r den Bau der Gaswagen verantwortlich, sondern es steuerte auch zentral vom RSHA aus den Einsatz der Gaswagen [114], indem es Wagen, Fahrer und Ersatzteile zur Verf|gung stellte, den Einsatz der Fahrzeuge |berpr|fte und koordinierte. Zum Abschlu_ eine Zusammenfassung der Ergebnisse: 1. Innerhalb von vier Monaten ist auf Befehl Himmlers ein neues Tvtungsverfahren, der Gaswagen, entwickelt worden, und zwar in dieser zeitlichen Folge: - 15./16.8. 1941 Befehl Himmlers - 16./18.9. Versuche in Minsk und Mogilew - Anfang Oktober Auftrag an das Amt II D 3a - 3.11. Probevergasung in Sachsenhausen - Ende November und im Dezember Einsatz der ersten Wagen 2. Dabei arbeiteten im RSHA folgende Dienststellen eng zusammen: - das KTI; von ihm ging die Idee aus, Gaswagen zu bauen, und es war f|r den "chemischen Teil" und die Versuche zustdndig - das Referat II D 3a; es richtete zwei Serien von Wagen her, sechs kleine (Dai- mond und Opel-Blitz) und dann drei_ig Saurer-Wagen; es steuerte und \ber- wachte den Einsatz der Wagen zentral von Berlin aus. 3. Bei der Entwicklung der Gaswagen wurde bewu_t auf die Erfahrung wdhrend der "Euthanasie", die im August 1941 offiziell gestoppt wurde, zur|ckgegriffen, sowohl bei technischen ("Kaisers-Kaffee"-Wagen) als auch bei Personalfragen (KTI, Becker, Lange). Im Unterschied zu den "Kaisers-Kaffee"-Wagen ist eine Mitwirkung der Kanzlei des F|hrers nicht festzustellen. Sie arbeitete zu dieser Zeit an der Entwicklung eines anderen Verfahrens, das ab 1942 in den Vernich- tungslagern verwendet wurde [115]. "Technische Entwicklungen" waren eine Voraussetzung fur die Durchf|hrung der geplanten Verbrechen. Die schrittweise Perfektionierung der Tvtungsmethoden, wobei die Entwicklung der Gaswagen nur ein Glied in der Reihe nationalsoziali- stischer Tvtungsverfahren darstellt, hatte zur Folge, da_ immer mehr Menschen, vor allem Juden, getvtet wurden [116]. -- 112. Aussage A. Beckers vom 28.1. 1960 (Anm. 96), Bl.43. 113. Vgl. dazu die Aussagen der Fahrer G. Laabs und K. Gebel (Anm.1 und 69). 114. Aussage von H.Tr|he vom 16.10. 1959, ZSL, Az. 2 AR-Z 311/59, Bl.43 ff. 115. Vgl. dazu den Briefentwurf des Sachbearbeiters beim Ministerium f|r die besetzten Gebiete an den Reichskommissar fur das Ostland vom 25.10. 1941, Dok. NO-365; Aussage des SS- und Polizeif|hrers im Warthegau Koppe vom 2.2. 1960, StA Bonn, Az. 18 Js 52/60 [ZSL, Az.220/59, Bl.138 f.]. 116. Aktenvermerk vom 5.6. 1942 (Anm.4) Dort hei_t es: "Seit Dezember 1941 wurden beispielsweise mit 3 eingesetzten Wagen 97 000 verarbeitet, ohne da_ Mdngel an den Fahrzeugen auftraten."
Home ·
Site Map ·
What's New? ·
Search
Nizkor
© The Nizkor Project, 1991-2012
This site is intended for educational purposes to teach about the Holocaust and
to combat hatred.
Any statements or excerpts found on this site are for educational purposes only.
As part of these educational purposes, Nizkor may
include on this website materials, such as excerpts from the writings of racists and antisemites. Far from approving these writings, Nizkor condemns them and
provides them so that its readers can learn the nature and extent of hate and antisemitic discourse. Nizkor urges the readers of these pages to condemn racist
and hate speech in all of its forms and manifestations.